Uwe Sujata
3 Minuten Lesezeit
27 Apr
27Apr

Bilder vom Krieg, Stürme, Überschwemmungen, Lockdown, Ausgrenzungen, Waldbrände, Dürren, Hunger, brennende Atommeiler - die Realität der Gegenwart ist grausam. Manche Menschen werden deswegen zynisch oder bekommen Magenschmerzen vor Angst, andere schlafen schlecht. Wir leiden unter Hoffnungslosigkeit, Sorgen und Panik oder versuchen, uns von all dem abzuschotten. All das ist das Gegenteil von Achtsamkeit.

Wer stundenlang Nachrichten über Krieg und Krisen konsumiert, tut seiner Gesundheit keinen Gefallen.

Denn anders als viele denken, bedeutet Achtsamkeit nicht, sich im Zimmer einzuschliessen, zu meditieren und sich von der Welt abzuschotten. Achtsamkeit ist nicht egozentrisch, egoistisch und weltfremd, sondern genau das Gegenteil: 

Es bedeutet, sich im gegenwärtigen Moment seiner Gefühle bewusst zu sein, sie wahrzunehmen, nicht zu bewerten und dadurch Leiden zu vermindern. 

Zumindest langfristig. Kurzfristig ist dieser Vorgang erst mal anstrengender, als sich abends vor lauter Frust zwei Flaschen Wein reinzukippen, sich der Fressattacke hinzugeben oder shoppen zu gehen.

Achtsamkeit ist übrigens auch kein heisser Trend oder etwas für Influencer auf Instagram. Achtsamkeit heisst lediglich, nicht Opfer der Umstände zu sein, sich weder von den eigenen Gefühlen noch anderen Menschen oder Ereignissen herumschubsen zu lassen. Und das ist keine Realitätsflucht, sondern eine mutige Art, sich der Realität zu stellen.

Da kommen Ängste hoch, Gedanken, Sorgen, Minderwertigkeitsgefühle, Wut, Langeweile oder Verzweiflung. Der Trick ist, es geschehen zu lassen. Jedes Gefühl, jede Angst, alles hat einen Anfang und ein Ende. So banal das klingt, so komplex ist es. Denn der Normalfall ist, sich mit seinen Gefühlen zu identifizieren: 

Ich habe Angst vor dem Krieg, ich BIN voll Angst! 

Und daher kommen dann der schlechte Schlaf, die Verspannungen, die Rückenschmerzen.

Wenn wir achtsam mit unseren Gefühlen umgehen und uns nicht mit ihnen gemein machen, können wir sagen: 

"Ich fühle im Moment Angst." Aus dieser Sicht wissen wir: "… und irgendwann wird diese Angst auch wieder schwächer werden und irgendwann ganz verschwinden." 

Es ist absolut menschlich, dass die Sorgen und die negativen Gedanken da sind und nichts, wofür wir uns verurteilen müssen. Wir sind Menschen, wir haben Gefühle. 

Aber: Wenn wir wissen, dass diese Gefühle auch wieder gehen und wir nicht unsere Gefühle SIND, können wir sie wieder los lassen und selbstbestimmt leben.

Das mag fremd klingen für Menschen, die sich noch nie damit beschäftigt haben, aber zahlreiche Studien zeigen, dass all das durch bewusste Entspannung besser möglich ist - weil sie zur positiven Veränderung unserer Amygdala beiträgt. Die Amygdala ist Teil unseres limbischen Systems im Gehirn und für die Verarbeitung von Gefühlen, vor allem für Angst, zuständig. Wir können also durch Entspannung oder auch Selbsthypnose die Form unseres Gehirns physisch beeinflussen und damit die Angst verringern.

Ausserdem liegt es an uns, mit welchem Input wir unser Gehirn täglich wie lange füttern: 

Doom scrolling zum Beispiel, unbewusstes Scrollen durch Social Media, macht krank. 

Man braucht auch kein Psychologiestudium, um zu wissen, dass es schädlich für Gehirn und Geist ist, sich stundenlang mit Horrornachrichten, Apokalypse, Tod und Verderben zu füttern. Trotzdem tun wir es und glauben, auf diese Weise Anteil an der Welt zu nehmen. 

Stattdessen könnten wir unseren Medienkonsum bewusster gestalten, damit wir weder depressiv noch uninformiert sind. Das heisst nicht, dass wir uns nicht informieren sollen, im Gegenteil! Wir alle sind Teil dieser Gesellschaft und dieser Welt - wir sollten sie aktiv gestalten. Aber wenn wir Panikattacken bekommen, weil wir wieder stundenlang Horrornachrichten konsumiert haben, ist das Energieproblem auch nicht gelöst, den Menschen in der Ukraine nicht geholfen und immer noch zu viel Plastik im Meer.

Nur wenn wir selbst die Verantwortung für unsere Gefühle, unsere geistige Gesundheit, unser Denken und unser Handeln übernehmen, können wir nicht nur selbst besser mit Krisen umgehen, sondern die Welt, in der wir leben, auch aktiv und in vollem Bewusstsein gestalten. 

Einfach indem wir lernen uns bewusst zu entspannen.

Ohne Rückenschmerzen, Panikattacken, Ess- oder Schlafstörungen.


Gut zu wissen

Zur bewussteren Entspannung empfehlen wir z.B. die Entspannungvideos aus unserer Video Galerie anzuwenden oder noch besser gleich die Selbsthypnose als eine der effektivsten Entspannungsmethoden bei einer ausgebildeten und erfahrenen Hypnosetherapeutin zu erlernen.

In der Schweiz können sich professionelle Hypnosetherapeuten vom Schweizerischen Berufsverband für Hypnosetherapie (SBVH) zertifizieren lassen. Die SBVH-Zertifizierung ist zwar nicht obligatorisch, aber sie bietet eine nützliche Möglichkeit, um festzustellen, welche Hypnosethrapeut:innen eine professionelle Ausbildung absolviert haben. Sie können SBVH-Mitglieder in Ihrer Nähe über das Suchportal auf der SBVH-Website finden.

https://sbvh.org/hypnosetherapeuten



Quelle: ND

Kommentare
* Die E-Mail-Adresse wird nicht auf der Website veröffentlicht.